Background of Passive Activism
(deutsch weiter unten)
Since I meet questions on a quite regular basis, I just want to share some background and context on what led me to Passive Activism.
My fields of study and inquiry ranged from different art forms, to ecological, agricultural and contemplative practices and philosophies.
Only to find that all of these areas seem fundamental to being human and to separate them into different disciplines, independent from each other, does not make things easier.
Also the fact that I lived in and immersed myself into various cultural and social contexts, as well as urban, rural and nomadic settings, I consider very precious and informing.
Especially, since it helped me to become aware of my own, often limited and limiting view to see the world, and also since it provided affirmation and a place for notions and sensations that had no room in my culture, or at times not even a name.
In the last years I also spent long periods in nature. And I still do this.
Quietly, or observing and listening.
This kind of set the basis for a way of perceiving that became central to me.
To be more exact, it became articulate and unfolded, and I noticed that it was there since early childhood.
I sense that as a human being I live and work not for myself, but as part of all what we call 'nature', thus I contribute to nature as a whole.
In other words, I am aware that every action I perform, influences and is influenced by everything.
Even simpler: I am in everything and everything is in me.
Concerning life in all its perceived diversity there is a sensation of kinship, paired with a sense of wonderment.
With that, naturally, comes a sensation of wanting to protect, to foster and to serve.
There is a wish to contribute to what could be called the common good.
This notion integrates the physical, emotional and spiritual well-being of the world I encounter.
Also, I perceive this common good as not exclusive to the human species, neither do I accord physical, emotional and spiritual well-being exclusively to the human species.
That means that I see the term ‘community’ as inclusive of plants, animals, mountains, rivers…
I do not believe in the well-being of people without the well-being of the greater context they are an integral part of.
Recognition and acknowledgment, love and respect for the living and seemingly non-living world appear as guiding notions, also for sharing this text.
Alertness and awareness of patterns of all kind (thought, sensation, behavior, natural phenomena...) are mandatory.
With that comes action, and with that comes non-participation in action or activities.
And yet, I surely would not want to encourage any certain manner of living, other than to follow your heart.
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Da mir regelmässig Fragen begegnen, möchte ich hier einfach etwas Hintergrund teilen, von dem, was für mich zu Passive Activism geführt hat.
Die Bereiche, für die ich mich interessiert, die ich studiert, in denen ich gelernt und geforscht habe, reichen von verschiedenen Kunstformen über diverse Arten der Landwirtschaft und des Umgangs mit Land bis zu kontemplativen Praktiken und Philosophie.
Letztendlich scheint es mir, dass all diese Bereiche nichts anderes als grundlegende Bestandteile dessen sind, was es heißt, Mensch zu sein, und dass ein Aufteilen dieser Bereiche in verschiedene, von einander unabhängige Disziplinen die Dinge nicht einfacher macht.
Genauso halte ich die Tatsache, in verschiedenen kulturellen und sozialen Kontexten gelebt und Einblick in städtische, ländliche und nomadische Lebensweisen erhalten zu haben, für äußerst lehrreich und wertvoll.
Es hat mir geholfen, mir meiner eigenen, häufig beschränkten und beschränkenden Art die Welt zu sehen, bewusst zu werden.
Gleichzeitig bot es Bestätigung und einen Raum für Empfindungen, die in meiner Kultur keinen Platz oder manchmal nicht einmal einen Namen hatten.
Während der letzten Jahre habe ich außerdem lange Zeiten in der Natur verbracht.
Ich tue das auch weiterhin. Einfach in Ruhe oder beobachtend und hinhörend.
Diese Zeit in der Natur ist sozusagen die Basis geworden.
Aus ihr erwuchs eine für mich grundlegende Betrachtungsweise.
Genauer gesagt artikulierte und entfaltete sich hier eine Betrachtungsweise, die bereits seit der frühen Kindheit existierte.
Ich empfinde, dass ich als Mensch nicht für mich selbst lebe und arbeite, sondern als Teil all dessen, was wir „Natur“ nennen.
Somit trage ich zur Natur als Ganzes bei.
Mit anderen Worten: Ich bin mir bewusst, dass jede Handlung, die ich ausführe (und das schliesst das Denken mit ein), von allem anderen beeinflusst ist und gleichzeitig auf alles andere Auswirkungen hat.
Noch einfacher: Ich bin in allem und alles ist in mir.
Dem Leben in all seiner wahrgenommenen Vielfalt gegenüber ist da ein Empfinden von Verwandtschaft, gleichzeitig eine Art sprachloses Staunen.
Daraus entsteht auf natürliche Weise der Wunsch, zu beschützen, zu unterstützen und eigentlich auch zu dienen, sprich: sich dem Ganzen zur Verfügung zu stellen.
Ich empfinde das Anliegen, dass mein Handeln zum Gemeinwohl beiträgt.
Für mich beinhaltet dieser Begriff das physische, emotionale und spirituelle Wohlergehen der Welt, in der ich lebe.
Meinem Empfinden nach bezieht sich das „Gemeinwohl“ nicht exklusiv auf den Menschen.
Ebenso spreche ich physisches, emotionales und spirituelles Wohlergehen nicht exklusiv der menschlichen Spezies zu.
Das bedeutet, dass der Begriff der 'Gemeinschaft' für mich Pflanzen, Tiere, Berge, Flüsse usw. mit einbezieht.
Ich denke, das Wohlergehen einer menschlichen Gesellschaft, so wie ich es oben beschrieben habe, ist nicht möglich, ohne das Wohlergehen des größeren Kontextes, dessen sie ein integraler Bestandteil ist.
Erkennen und Anerkennen, Liebe und Respekt für die lebendige und scheinbar nicht-lebendige Welt offenbaren sich als zentrale und wegweisende Dynamiken, auch was das Schreiben bzw Teilen dieses Textes betrifft.
Wachsamkeit und das Bewusstsein für Muster und Abläufe aller Art (Gedanken, Empfindungen, Verhalten, natürliche Phänomene...) sind obligatorisch.
Damit einher kommt Handeln, ebenso wie das Nicht-Teilhaben an Aktivitäten.
Ich möchte aber auch klarmachen, dass es nicht mein Anliegen ist, eine bestimmte Lebensweise zu propagieren, außer vielleicht der, seinem Herzen zu folgen.